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28/8/2008

Die Banalität kultureller Unterschiede

Liebe Leserinnen und Leser,

Vor einigen Tagen bin ich mit meiner Frau von unserer Hochzeitsreise in die USA zurückgekehrt. Nach einigen Tagen war ich heute das erste mal wieder in meiner Wahlheimat München in der U-Bahn unterwegs. Und da ist mir etwas aufgefallen im Vergleich mit der neuen Welt...

Morgens um halb neun in der U-Bahn...
Da sind viele Arbeitnehmer auf dem Weg zur Arbeit. Das ist vielleicht einer der besten Momente für eine subjektive Studie. Ich war wohl immer noch auf die Mit-Menschen in den USA eingestimmt. Ich war überrascht zu sehen, wie alle trübe, unzufrieden oder gar mürrisch drein blickten. Zugegeben, die U-Bahn ist nicht zu vergleichen mit dem Wohnzimmer und vielleicht ist die Aussicht auf einen Arbeitstag bei strahlendem Sonnenschein nicht gerade ermutigend. Aber in dem gut gefüllten Wagon entdeckte ich nicht ein freudig drein schauendes Gesicht! Geht es nur mir so, zu beobachten, dass eine freundliche Aura in der Öffentlichkeit verpönt scheint? Oder sind wir nur morgens um halb neun in der U-Bahn so humorlos? Die mürrischen Mitfahrer starrten in alle möglichen Richtungen und so konnte ich die Gesichter ungestört von Blickkontakt noch etwas genauer betrachten. Geglättete Lachfalten um die Augen und herunterhängende Mundwinkel als Markenzeichen, waren das etwa Kennzeichen von Entspannung? Vielleicht sollte ich mal den direkten Vergleich wagen und morgens um halb neun in New York U-Bahn fahren.

Neben den vielen anscheinend übellaunigen Personen ist mir aber noch was aufgefallen: Die ungeheure Vielfalt von Kleidung! Während sich Amerikas Nordwesten in der Vielfalt von T-Shirts übt, herrscht bei uns die Vielfalt unterschiedlicher Kleidungsstücke (außer vielleicht bei der Anzugfraktion, zu der ich an diesem Morgen auch wieder gehörte). Na, wenigstens haben wir da eine kollektive Ausdrucksmöglichkeit von Stimmung und Vielfalt. Ob wir das markanteste, sichtbarste Aushängeschild – das Gesicht – mit einem Pokerface maskieren, um uns durch Gewänder auszudrücken?
Vielleicht einfach nur eine banale Beobachtung in den morgendlichen Gedärmen einer deutschen Großstadt...

Ich bin gespannt auf eure Beobachtungen...

Und wer mehr interessante Unterschiede zwischen dem deutschsprachigen Raum und den USA sucht, der findet diese unter http://kulturvergleiche.blogspot.com/

im Blog von Bek, einer Österreicherin in Amerika.

Besonders witzig und interessant ist zum Beispiel der Beitrag in dem einmal gefragt wird, ob Amerikaner eigentlich ihr Brot in Deutschland vermissen?! Hab ich bis heute noch nie darüber nachgedacht...

http://kulturvergleiche.blogspot.com/2008/08/brot-bread.html

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