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29/8/2008

Outplacement macht „Senior Experten“ als Unternehmer erfolgreich

Outplacement (oder zu deutsch „Außenvermittlung“, siehe Wikipedia) ist eigentlich als Hilfestellung gedacht um Mitarbeiter und Führungskräfte vor allem aus Großunternehmen wieder in Arbeit zu vermitteln. Das klingt human und Mitarbeiterorientiert. Die Hilfe ist manchmal absurd...

Abhängig Beschäftigte in Traditionsunternehmen wie z.B. bei Siemens oder BMW haben oft mehr als eine Karriere hinter sich – die verarbeitete Lebenszeit ist Teil ihrer Biographie. Die Firma wird zum erweiterten Lebensraum, Arbeit dort war länger weniger dynamisch, sondern eher berechenbar. Leben und Arbeiten war ein wohlgeregelter bürgerlicher Rhythmus.

Ein mir bekannter Personalberater hat es so formuliert: „Es ist tatsächlich immer noch so, dass ältere (>50), hochqualifizierte Arbeitnehmer wenig Chancen auf dem Arbeitnehmermarkt haben.“
Für viele werden die Versprechungen von Outplacement damit zur existenziellen Falle. Die Qualifizierung rund um Bewerbungsunterlagen und –gesprächen sowie die Mühen der Jobcenter verfehlen ihr Ziel. Die betriebseigenständigen Einheiten bieten aber oft wenig Alternativen, sondern trimmen über 12, 18 oder 24 Monate ihre „Angestellten“ in die Bewerbungsfalle.

Dabei gibt es auch Erfolge: Aus Mitarbeitern über 50 werden Unternehmer, die sich in ihren Märkten behaupten! Der Ingenieur z.B., der sich als Energieberater in kurzer Zeit im ersten Jahr über 600.000 EUR Umsatz machte zum Beispiel, aber auch der der Kaufmann, der sich als Berater für mittelständische Unternehmen am Markt etabliert. Als Coach weiß ich, wie mächtig biografisch lange eingeübte Muster sind und wie wenig aussichtsreich die Arbeit ist, wenn die Angst groß und die Vision klein ist.

Vielleicht braucht es für „Senior Experten“ einfach andere Qualifikationen, die sich mehr mit seelischer Orientierung zu tun hat und damit zum Right-Placement führt statt zum Out-Placement.
Hier das Beispiel am Institut für Systemische Beratung.

Eine Abwandlung im Bereich der Führungskräfte-Entwicklung, das ebenfalls aus der Kooperation mit dem Institut für Systemische Beratung in Wiesloch entstanden ist, findet sich hier.

Ob ein solches Angebot Anklang findet hat auch damit zu tun, ob und in welcher Art es für die betroffenen Personen überhaupt zugänglich ist. Und da habe ich in einem Gespräch mit einem Konzernvertreter von den bürokratischen Hürden gehört, die man sonst eher in einer verstaubten Amtsstube vermutet hätte...

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