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29.11.2014

Teambegleitung statt Team-Workshop

Lösungsorientierung spart Zeit, Geld und Nerven

In konfliktbehafteten Teamsituationen sind zweitägige Team-Workshops die naheliegenste Maßnahme. Bei Teamgrößen bis zu 10 Personen gibt es eine elegante Alternative. Mit einer lösungsorientierten Teambegleitung werden in homöopathisch gut verdaubaren Dosen nachhaltige Ergebnisse erzielt.

Das Teamverhalten läuft aus dem Ruder. Der Umgangston im Team sowohl mündlich als auch per E-Mail ist rau. Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt klappt nicht. Die Führungskraft ist erschüttert über sein Ergebnis im „Leadership Feedback“. Die Selbsteinschätzung und die Bewertungen der Mitarbeiter gehen fast zu 100% auseinander.

Die Verantwortlichen rufen nach einem Team-Workshop. Sie sind überzeugt das braucht mindestens zwei Tage mit einem erfahrenen Coach. Und auch mit Übernachtung, damit die Kollegen sich spätestens abends beim Bier aussprechen. So wird meistens nach der klassischen Medizin gerufen. Ich plädiere wenn möglich für Homöopathie statt gleich zu operieren. Lösungsorientierte Teambegleitung statt Team-Workshop ist in derartigen Situationen eine echte Alternative. Damit können nachhaltige Ergebnisse mit weniger Aufwand erzielt werden.

Mit vier halbtägigen Teamsitzungen verteilt über ein Jahr lassen sich erstaunliche Erfolge erzielen. Die Verantwortung ist geklärt. Team-Meetings verlaufen strukturiert und sind dokumentiert. Eine gemeinsame Aufgabenplanung findet statt. Mit hohem Arbeitsdruck wird konstruktiv umgegangen. Notwendige Informationen werden weitergegeben und ausgetauscht. Eine gemeinsame Lernkultur hat sich eingestellt. Die Eigenständigkeit nimmt zu.

Auch wenn sich die Symptome noch so ähneln, die dahinterliegenden Themen sind in jedem Team einzigartig. Das Gute an einer lösungsorientierten Teambegleitung ist, dass die Ursachen der Probleme nicht ergründet werden. Das spart Zeit. Es vermeidet die Suche nach dem Schuldigen. Gesichtsverlust von Einzelnen bleibt aus.

Die Kreativität der Team-Mitglieder richtet sich auf die Lösungssuche für die Herausforderungen der aktuellen Teamaufstellung. Die Fragen zu Beginn einer Teambegleitung ähneln sich meist sehr:

  • Wie wollen wir im Team zusammen arbeiten?
  • Was sind die gegenseitigen Erwartungen?
  • Wie gehen wir mit Termindruck und hoher Arbeitslast um?

Im zweiten Termin rückt die Team-Organisation in den Fokus. Ein Thema wird beispielhaft bearbeitet. Dabei wählen die Team-Mitglieder das Thema aus in dem sie den größten Nutzen sehen. Beispiele für Themen in dieser Phase sind der gemeinsame Informationsaustausch, die Gestaltung der Team-Meetings, eine stärkenorientierte Einsatzplanung oder die Arbeitsorganisation unter Effektivitäts- und Effiziens-Gesichtspunkten. Der dritte Termin ist notwendig, um gemeinsam zu lernen mit Rückschlägen konstruktiv umzugehen. Rückschritte dürfen nicht die anfänglichen Skeptiker bestärken. Es gilt die Skepsis zu nutzen, um neue Wege zu finden, so dass alle zuversichtlich weiter voranschreiten.

Meist richtet sich spätestens im vierten Termin die Aufmerksamkeit der Team-Mitglieder auf aktuelle Arbeitsaufgaben. Das ist ein verlässlicher Hinweis darauf, dass die Selbststeuerung hinsichtlich der Zusammenarbeit im Team und der internen Arbeitsorganisation funktioniert. Wenn das Team sich weitere Unterstützung wünscht  zeigt das, dass es ein Interesse daran hat, seine Fortschritte nachhaltig zu verankern und nach weiteren Möglichkeiten sucht, seine Kooperation und Arbeitsfähigkeit zu steigern. Zwei halbe Tage pro Jahr reichen in der Regel völlig aus. Dann wird Treibsand aus dem Getriebe entfernt und wieder aufgetankt, um auch in der nächsten Runde auf der Gewinnerspur zu bleiben.

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