Das Metamodell Ebenen der Veränderung unterscheidet zwischen Veränderungen erster und zweiter Ordnung. Viele organisatorische Veränderungsinitiativen scheitern, da die beteiligten Führungskräfte und Berater den Unterschied zwischen "Veränderungen erster Ordnung" und "Veränderungen zweiter Ordnung" nicht erkennen. Veränderungen erster Ordnung funktionieren innerhalb einer bestehenden Struktur und Kultur. Darunter fallen zum Beispiel Prozessverbesserungen und inkrementelle Veränderungen. Der Wandel zweiter Ordnung wird oft als"transformatorisch", "revolutionär", "radikal"oder "disruptiv" beschrieben. Dazu gehört es, dass Unternehmen und das Marktgeschehen auf eine andere Weise zu sehen. Ein solcher Wandel erfordert neue Vorgehensweisen und veränderte Werte. Derartige Veränderungen sind nur innerhalb eines Kulturwandels nachhaltig umsetzbar.
Ziel ist, einen Orientierungsrahmen für unterschiedliche Veränderungsebenen anzubieten. Das Metamodell hilft dabei, für die Gestaltung anstehender Veränderungen die entsprechende Interventionsebene zu wählen. Nur Maßnahmen der zur der Ausgangssituation passenden Interventionsebene führen zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Veränderungsinitiative.
Das Metamodell schafft einen erweiterten Möglichkeitsraum für die Gestaltung von Veränderungsprozessen abhängig von der Systemausprägung des Kontextes.
Ebene der Veränderung Systemausprägung
Erster Ordnung Einfach oder kompliziert
Zweiter Ordnung Komplex
Folgende Anhaltspunkte helfen zu entscheiden, ob eine Veränderung erster Ordnung nicht ausreicht und eine Veränderung zweiter Ordnung erforderlich ist:
1. Die zu gestaltende Veränderung im Metamodell der entsprechenden Ebene der Veränderung (Erster Ordnung; Zweiter Ordnung) zuordnen.
2. Aus der Zuordnung zu der ersten oder zweiten Ordnung ergibt sich die zu wählende Interventionsebene für die Gestaltung der Veränderung.
Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der entsprechenden Interventionsebene in Veränderungssituationen.