Theatermetapher

Kurzbeschreibung

Die Theatermetapher entstand auf Basis einer Arbeit von Erving Goffmann und wurde von Bernd Schmidt vom Institut für systemische Beratung Wiesloch als Intervention für die systemische Organisationsentwicklung adaptiert.

Zielsetzung

Ziel der Theatermetapher ist die Analyse von sozialen Situationen in Organisationen und die Umsetzung von sozialem Wandel im Sinne der Organisationsentwicklung zu unterstützen. Dabei werden sowohl Situations- als auch Kontextanalyse, sowie Veränderungsschritte und Ziel-/Zukunftsszenario anhand der Metapher besprechbar gemacht.

Kontext

Durch die Arbeit über eine Metapher bekommen schwierige Situation etwas Spielerisches. Problemsituationen können anhand der Metaphorik konkret besprochen werden. Die Distanzierung vom eigentlichen Problem erzeugt Übersichtlichkeit und ermöglicht neue Handlungsoptionen.

Die Theatermetapher bietet den Vorteil, dass sie für viele Kunden leicht anschlussfähig ist. Das Theater als Kulturgut kennt jeder – über das Kasperltheater schon von Kindesbeinen an. Gleichzeitig bietet die Metapher einen Rahmen, in dem jede Fragestellung bearbeitet werden kann. Sie ist durch die verschiedenen Foki (Rolle, Stück, Szenen etc.) sehr wandelbar und sowohl für überschaubare Coachingfälle als auch für komplexe Veränderungsvorhaben in Unternehmen einsetzbar.

In der Theatermetapher können klassische systemische Interventionen ihre Wirkung entfalten. Beispielsweise ermöglicht die Übersetzung der Problembeschreibung in ein Theaterstück dem Klienten den Sprung auf die Metaebene. Er distanziert sich innerlich von seinem Problem – kann darüber sprechen, statt selbst „drin“ zu sein. Durch Veränderungen in der Inszenierung können Probleme reframed oder Musterunterbrechungen angestoßen werden. Mit dem Blick durch verschiedene Rollen oder durch verschiedene Positionen im Theater (Bühne, Zuschauerraum, Empore, hinter der Bühne) entsteht eine Fokusveränderung.

Ablauf

Die Beteiligten werden gebeten, ihre Problembeschreibung als eine Inszenierung auf der Theaterbühne zu übersetzen.

Dabei werden folgende Aspekte beschrieben:

  • das Thema (die Überschrift der Geschichte)
  • die Rollen
  • die Art der Inszenierung
  • die Story (was wird eigentlich gespielt) des „Theater“-Stückes

Anhand des Stückes wird innerhalb der Metapher Erkenntnis- und Lösungswege erarbeitet.

Ergebnis

Über die Theatermetapher werden Probleme, Muster und Hemmnisse besprechbar, die ohne das Vehikel der Metapher mögliche Tabu-Themen blieben. Zudem erleichtert der spielerische Ansatz der Metapher „out-of-the-box-Denken“, fördert die Kreativität und die Lösungsfindung.

Praxisbeispiel

Quelle

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Theatermetapher
  • https://www.isb-w.eu/campus/de/audio/Schl%C3%BCsselbegriffe-am-isb%3A-Theatermetapher-0000AS2036D
  • Schmid B. und& Wengel K. (2000). "Die Theatermetapher: Perspektiven für Coaching, Personal- und Organisationsentwicklung". Institutsschrift Nr. 37373737 In:profile – Zeitschrift für Veränderung, Lernen, Dialog, 01/01.

Autoren

Veranstaltungshinweis

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