Erfolgreiches Trennungsmanagement
Eine Frage der Kultur
von Joke Adams
Gehören Sie auch zu den 70 Prozent der Unternehmen, die über keine Trennungskultur verfügen? Weshalb sollten Sie sich als Unternehmen mit strategischem Trennungsmanagement beschäftigen und Ressourcen zur Verfügung stellen, wenn der Mitarbeiter doch eh ausscheidet oder die gesamte Abteilung geschlossen wird?
Zum einen gibt es rein monetäre Gründe, denn bei gütlichen Trennungen lassen sich oft teure Kündigungsschutzklagen und überhöhte Abfindungen vermeiden. Wichtig ist aber vor allem eine größtmögliche Fairness im Trennungsprozess. Sie bestimmt nicht unwesentlich die Vertrauenswürdigkeit Ihres Unternehmens und hat damit auch betriebswirtschaftlich große Bedeutung. Die Art und Weise, in der Sie sich von Ihren Mitarbeitern trennen, prägt die Kultur und das Image Ihrer Firma. Ein unzureichendes Trennungsmanagement kann schwerwiegende Folgen haben. Das lässt sich intern unmittelbar an der sinkenden Bindung und Motivation der Mitarbeiter ablesen. Wie Sie den Trennungsprozess gestalten, hat einen hohen Einfluss auf die Vertrauensbildung der verbleibenden Kollegen. Eine fehlende Trennungskultur beeinflusst zudem, wie Ihr Unternehmen extern wahrgenommen wird, das heißt potentielle Bewerber, die sich bspw. aufgrund Ihres negativen Employer Branding nicht mehr bewerben, Kunden, die Ihre Produkte boykottieren und Investoren, die nicht mehr investieren. So wundert es nicht, dass 70 Prozent der Unternehmen angeben, dass das Image eines Unternehmens negativ beeinflusst wird, wenn die Trennung unprofessionell verläuft.
Eine gelungene Trennungskultur verlangt professionelle Führung mit abgestimmten Trennungsstrategien und -prozessen und ein gesamtunternehmerisches Trennungskonzept mit einem gemeinsamen Werteverständnis.